Lettering für Sketchnotes … Nennt man das nicht einfach “Handschrift“? Tatsächlich ist es weitaus mehr als das!
Jeder hat so seine eigenen Vorlieben. Manche finden es einfacher, auf großem Format zu schreiben, andere fühlen sich auf kleineren Formaten wohler. Wenn du deine Lettering Skills in deinem Sketchbook verbessern möchtest, oder neue Stile lernen möchtest, um das Ganze etwas abwechslungsreicher zu gestalten, dann bist du hier genau richtig.
Material
Zuerst brauchst du die richtigen Tools. Da deine Marker nicht zu groß sein sollten, ist der Neuland FineOne® dein bester Freund fürs Sketchbook. Und da es von ihm vier verschiedene Versionen mit wasserbasierter Tinte gibt, werden wir dir erst einmal eine kleine Übersicht geben. Übrigens ist auch der FineOne – genau wie alle unserer Marker – nachfüllbar. 😉
Den FineOne Sketch gibt es in verschiedenen Strichstärken. Alle unsere FineOnes sind nachfüllbar.
Wie der Name bereits vermuten lässt, ist der Outliner perfekt für kräftige, schwarze Linien, die nicht verwischen, wenn man mit anderen Farben drüber malt. Für dünnere Striche empfehlen wir den FineOne Sketch mit einer Fineliner-Spitze in verschiedenen Stärken (0,1 – 0,7 mm), je nachdem, was dir am besten liegt. Den FineOne Sketch 0,5 gibt es sogar in verschiedenen Farben, genauso wie den FineOne Art. Letzteren nutzen viele gerne für ihre Sketchnotes, um Schatten mit unseren Tones of Grey zu zeichnen.
Das einzige, was dir jetzt noch fehlt, ist das richtige Sketchbook. Da das etwas sehr persönliches und intimes ist, solltest du dir hier wirklich erst einmal Gedanken machen, was dir dabei wichtig ist und dir eins besorgen, das wirklich etwas Besonderes für dich ist. Das Papier sollte natürlich ca. 120 – 150 g/m² haben, viel wichtiger ist es aber, dass du ein Sketchbook hast, das du mit viel Liebe und Kreativität füllen kannst. Eins das dich zum Lächeln bringt, wenn du es ansiehst.
Die Stars in diesem Bild: FineOne Outliner und FineOne Art
Nun da du alles über die richtigen Tools weißt, sollten wir uns endlich an die Praxis machen. Und du hast Glück, denn Sketchnoting-Experte Mike Rohde hat bei der IFVP 2020 Online-Konferenz einen Workshop gehalten und war so nett, uns ein paar Ausschnitte zur Verfügung zu stellen, in denen er fünf verschiedene Lettering Stile zeigt.
2-line Lettering
Der erste Stil ist perfekt für Überschriften und zur Hervorhebung einzelner Wörter. Du beginnst damit, ein Wort mit einfachen Linien zu schreiben, fügst dann eine zweite Linie parallel zu den Buchstaben hinzu und am Ende kannst du die Flächen dazwischen einfach mit deinem Outliner ausfüllen. Danach kannst du nochmal jeden Buchstaben einzeln betrachten und korrigieren. Wenn du das ein bisschen geübt hast, entwickelst du schnell deinen eigenen Stil und natürlich wirst du dann auch schneller. Du siehst also, es ist einfacher, als man denkt.
3-line Lettering
Hier fängst du wieder mit einer einfachen Linie an, lässt aber etwas mehr Platz zwischen den einzelnen Buchstaben und fügst dann zwei weitere Linien hinzu. Nachdem du alles ausgefüllt hast, kannst du wieder ein paar Anpassungen vornehmen. Das braucht vielleicht etwas mehr Übung, aber es ist immer noch eine sehr einfache Lösung für Überschriften oder bestimmte Worte, die bei deinen Sketchnotes direkt ins Auge springen sollen.
Am coolsten an diesen beiden Schriftarten ist der Prozess, wie du von einer einfachen Linie zum fertigen Wort kommst, das richtig raus sticht. Du kannst die Rohversion entweder als Vorlage nehmen, um die Buchstaben ganz einfach anzupassen, oder du machst daraus im Nachhinein erst ein 2-line oder 3-line Lettering, wenn du etwas mehr Zeit hast oder doch noch ein bisschen mehr Fokus auf das Geschriebene richten möchtest.
Condensed Lettering
Bei dieser Variante solltest du dir mit dem Bleistift erst einmal ein Gerüst zeichnen, damit du einschätzen kannst, wie klein oder groß deine Buchstaben sein sollten. Nach einer Weile wirst du zwar ein besseres Gefühl dafür entwickeln, aber am Anfang hilft das wirklich ungemein. Im Video oben erklärt dir Mike genauer, wie er dabei vorgeht.
Du kannst die Schrift nun entweder so lassen, oder die Buchstaben noch einmal etwas dicker machen, so wie im ersten Beispiel. Aber vergiss nicht: Taste dich langsam ran und korrigiere deine Buchstaben nur so lange, bis sie dir gefallen und zu deinem Stil passen. Wenn du es lieber etwas schepp magst, ist das völlig ok, es soll ja nicht aussehen, wie von einem Computer geschrieben. Denn genau das macht es schön und einzigartig!
Ligatures
In der Typografie bedeutet eine Ligatur die Verschmelzung zweier Buchstaben. Die Buchstaben müssen sich aber nicht unbedingt berühren. In diesem Video zeigt Mike seine eigene Version, die ebenfalls sehr platzsparend ist und deiner Schrift mehr Persönlichkeit verleiht. Hier kannst du interessante Kombinationen kreieren, indem du den nicht genutzten Platz eines Buchstabens für dich nutzt, um dein Lettering aufregender zu machen.
Du solltest damit beginnen, verschiedene Kombinationen auszuprobieren, so wie TT, TE, TOT, ITI, LE, LL, LO, LA. Bald wirst du merken, welche du am häufigsten brauchst und kannst diese dann in deine Sketchnotes integrieren. Das macht so viel Spaß!
Du kannst sogar noch mehr Variation rein bringen, indem du eine Linie unter einen Buchstaben malst, den du vorher etwas kleiner geschrieben hast, als die anderen. Das wirst du auch am Ende des Videos sehen. Du solltest es definitiv mal ausprobieren. 🙂
Faux script
Fällt es dir schwer, mit einer Pinselspitze zu schreiben? Wir müssen zugeben, Script ist eine sehr schwierige Schriftart, wenn man erst am Anfang steht und es braucht seine Zeit, bis du schöne Schriftzüge mit der Pinselspitze hinbekommst, ohne dabei nervös zu werden. 😉 Aber mach dir keine Sorgen, für diesen Stil brauchst du nicht unbedingt den FineOne Art.
Im kleinen Format ist es viel einfacher, sich mit dem FineOne Outliner (Rundspitze), oder dem FineOne Sketch, der in verschiedenen Stärken erhältlich ist, an Faux Script zu probieren. Diesen Stil kannst du außerdem sehr schön korrigieren, wenn es dir nicht direkt beim ersten Mal gefällt.
Natürlich gibt es viele Variationen beim Faux Script. Mike zeigt dir im Video ein paar Beispiele, von denen du dich inspirieren lassen und deinen eigenen Stil herausfinden kannst. Und nochmal: Die Schrift soll keinesfalls perfekt aussehen, sondern etwas Persönliches und Einzigartiges sein. 🙂
Jetzt du!
Nun hast du fünf neue Lettering Styles, die du üben kannst und wir freuen uns, wenn du sie mit uns teilst. Und vergiss nicht, mal auf Mikes Instagram-Seite vorbeizuschauen!