Regelmäßig zur Weihnachtszeit bekommen wir fast zu jeder Tages- und Nachtzeit eine der etwa 30 Verfilmungen der berühmten Weihnachtsgeschichte zu sehen. Dabei hat Charles Dickens (1812-1870) durchaus mehr (und durchaus bessere) Bücher geschrieben. Das wissen auch die meisten. Was aber kaum einer weiß: Möbeldesigner war er auch. Und das kam so: Neben dem Schreiben hatte er nämlich eine weitere große Leidenschaft: Die Bühne. Er inszenierte diverse Amateurtheater-Aufführung in London und er spielte dort auch selbst mit. Irgendwann kam er auf die Idee, ob er nicht auch seine eigenen Geschichten auf einer Bühne vorlesen sollte. Er lud also einige seiner engsten Freunde ein, um auszuprobieren, wie er damit ankommen würde. Anfangs skeptisch, waren sie schließlich von Art und Weise begeistert, mit der Dickens jeder einzelnen Figur mit verstellter Stimme und dramatischer Gestik ihren eigenen Charakter gab.
Also beschloss er, seine Lesungen auch auf große Bühnen zu bringen. Weil er wusste, dass die Stimme und der Ausdruck im Stehen vielfältiger variiert werden können, entwarf er sich dazu ein eigenes Stehpult, das er von einem Möbeltischler bauen ließ – und das er später immer wieder verbesserte.

Dickens_Skizze

Links auf dem Pult (vom Vortragenden aus gesehen) fand sich beispielsweise eine Stütze zum Auflegen der Hand oder eines Buches. An der rechten Seite konnte man ein kleines Tischchen, zum Beispiel für Geränke, ausklappen. Auch bei der Farbgebung war Charles Dickens sehr klar: In einer handschriftlichen Notiz zu einem der ersten Entwürfe heißt es, der Tisch sollte graugrün, jedoch nicht zu dunkel sein. Und die Fransen müssten dazu passen. (Übrigens legte Charles Dickens auch fest, dass der Bühnenhintergrund möglichst ruhig sein müsste – übermäßige Dekorationen hätten nur vom Eigentlichen – nämlich ihm und seiner Geschichte – abgelenkt.)
Das fertige Pult begleitete den Schriftsteller in den folgenden Jahren und Jahrzehnten unter anderem bis nach Amerika, wohin ihn zwei seiner erfolgreichsten Lesereisen führten. Dabei las er zeitweise vor über 1.000 Zuhörern. Er war ein Star seiner Zeit. Und dass diese Lesungen so überaus erfolgreich waren, liegt eben an drei Dingen: Die Texte waren gut. Der Vortragende war gut. Und die Austattung stimmte. Im Grunde genommen hat sich also seit Dickens‘ Zeiten nichts geändert: Jede erfolgreiche Veranstaltung braucht in jeder Hinsicht detaillierte Vorbereitung.
Und falls Sie nun gerde etwas vorbereiten: Wir helfen Ihnen gern bei der Realisierung. Nicht nur mit Filzern und Flipcharts, mit Papieren und Pinwänden – sondern eben auch mit durchdachten Möbelen und Designs aus unserem Objektbereich.

 

 

Abbildungen:
1: Illustration in Harper’s Weekly, v. 11, no. 571, 7 December 1867, p. 777 (Wikimedia)
2. Dickens‘ Original Design für einen Lesetisch, zw. 1850 und 1870 (Dickens-Museum)