Ein Gastbeitrag von Sandra Dirks, selbständige Trainerin
Als sich Sandra Dirks auf den Weg gemacht hatte, um zur DIDACTA Menschen für neue Methoden und Trainings zu gewinnen, hatte sie auch ihr neues Projektbuch mit im Gepäck. Ohne zu wissen, wie sehr die Zuhörer ihres Vortrages darauf eingehen würden. Ihre Verblüffung dazu beschreibt sie aus schneller Feder, so wie all ihre Blogs, informativ und unterhaltsam. Und stellt ihr Statement auf ihrer Website www.apprenti-podblog.de online. Dort haben wir den Blog gefunden und gern hier aufgegriffen. Denn er beschreibt aus Praxissicht, wie das Projektbuch für Aha-Effekte sorgen kann.
Dollarzeichen hatte ich in den Augen, als ich auf die 7 – 10 Leute zuging, die ungeduldig nach den Vorträgen auf mich warteten. “Wer so lange ausharrt, der will mich sofort oder einen der wenigen noch freien Plätze in meinen offenen Seminaren buchen!”, dachte ich, als ich vor Freude strahlend auf die Menschen zuging. Dort angekommen wurde ich jäh enttäuscht. Sie flehten mich nicht um einen der Plätze in meinem Seminar an. Nein! Sie hatten so lange ausgeharrt, um etwas über das BUCH, das Projektbuch, meine Arbeitsunterlage, mein Präsentationsbuch zu erfahren.Ich brauchte einige Sekunden, um wie nach einem Faustschlag von meiner kleinen Traumwolke herunter zu kommen. Dieses Buch? Dieses Buch also, das hatte mir die Schau gestohlen? Ach, verdammt. Ich hatte ein neues schickes Kleid, die obercoolsten Schuhe, tolle Seminare, aber sie wollten: das BUCH?
Auch später kamen noch viele Interessierte an meinen Messestand “Ich war vorhin in Ihrem Vortrag. Hat mir sehr gut gefallen, aber dieses BUCH da, das ist ganz fantastisch. Wie haben Sie denn das gemacht?” – Da möchte man antworten: “Ich verrate es Ihnen, wenn Sie in mein Seminar kommen!” Leider wäre das irreführend, denn in meinen Seminaren lernen die Teilnehmer, wie man Seminare plant und Methoden anwendet, aber nicht, wie man Methoden in Projektbücher zeichnet, bastelt, scrapbooked.
Nachdem ich das eine Woche lang in meinem Kämmerlein verarbeitet und mit mir selbst reflektiert habe. Also, das ist wirklich nicht leicht! Habe ich beschlossen, dem Projektbuch einen eigenen Blogeintrag zu widmen.
Ganz so, wie es früher schon als Tipp in der BRAVO stand: “Wenn Dein Schwarm eine andere gut findet, dann steh’ Dich gut mit ihr, dann wird er sich irgendwann in Dich verlieben.” Oder so… Schließe ich Frieden, bin nicht mehr …äh… nur noch ein bisschen eifersüchtig. Immerhin habe ich es gezeichnet. Wenn Sie es also sehen wollen, dann müssen Sie mich buchen, so!
Das Buch ist nicht selbst zusammengebaut. Ich habe es als “Rohling” bei der Firma Neuland bestellt. Hier finden Sie alle Daten.
Lange Zeit habe ich mich gefragt, warum es das gibt, was ich damit machen könnte, denn es hat mich irgendwie angesprochen im Katalog. Im letzten Jahr kam mir die Idee, was ich damit machen könnte, nämlich oft genutzte Charts dort hinein zu zeichnen. Dazu muss ich sagen, dass ich gerne und viele FlipCharts zeichne. Nach der Veranstaltung fliegen sie dann meistens sofort in den Müll, weil ich nichts schlimmer finde, als der nächsten Gruppe verknickte Blätter zu präsentieren.
Stichwort: Wertschätzung. Außerdem haben sie dafür bezahlt, eine einwandfreie Leistung zu erhalten.
Bei Themen, die immer wieder vorkommen, macht es mir aber irgendwann keinen Spaß mehr, sondern ich schreibe nur noch mechanisch diese Charts. Geradezu lustlos. Gut, die sehen dann immer noch o.k. aus. Aber mir geht eben der Spaß daran verloren. Genau diese Charts, in meinem Fall Wiederholungsübungen und kleine Auflockerungen, halte ich deshalb in diesem Projektbuch fest.
Ein weiterer Vorteil ist das geheimnisvolle Umblättern, denn die Teilnehmer fragen sich, was danach wohl noch kommt, so haben wir den doppelten Effekt. Aufmerksamkeit durch das schwarze Buch und die eigentliche kurze Übung.
Das Buch wird mit zwei schicken Klammern geliefert, die das Buch während der Präsentation geöffnet, aber gleichzeitig auch die Neugier der Teilnehmer in Schach halten, weil man eben nicht so einfach mal neugierig umblättern kann. 😉
Das Besondere sind die beiden Ösen, mit denen man das Buch ganz einfach ans FlipChart hängen kann. Sollte das FlipChart dies nicht ermöglichen, weil es an der Seite völlig sinnlose Kunstoffklappen hat (ja, so etwas soll vorkommen!), kann man es auch mit zwei Schweinehaken an einer Pinwand befestigen. Dabei ist es aber noch wichtiger, die beiden Klammern dabei zu haben, denn dann müssen die Klammern das Buch wirklich offen halten. Hier wären zwei weitere Klammern gut, die das Buch geöffnet halten.
Selbstverständlich handelt es sich hierbei um sehr robuste Metallösen. Ein Ausreißen der Löcher sollte hier nicht möglich sein.
Das Buch lässt sich sehr gut aus der Schutzhülle herausschrauben. Das ist sicher für Projekte sehr gut, sofern das Buch gefüllt ist und archiviert wird. Dazu kann man einfach nur den Buchkern (Buchblock?) einzeln bestellen. Ich würde allerdings für weitere Themen eher zu zusätzlichen Komplettbüchern greifen, weil mir das zu viel Aufwand wäre und ich mir dann natürlich überlegen muss, wie ich das Buch schütze und aufbewahre, wenn ich es gerade nicht brauche.
Das Papier ist wesentlich dicker (135 g/m²), als normales FlipChartpapier. Deshalb lässt es sich auch sehr gut von beiden Seiten beschriften.
Beim Aufbringen der Fixierung (notwendig, wenn Sie Kreide großflächig verwenden), sollten Sie die einzelnen Seiten gut trocknen lassen, damit es keine Flecken gibt, wodurch die Rückseiten dann zu sehen sind.
Auf den folgenden Bildern habe ich versucht zu dokumentieren, dass Sie nichts sehen von den vorhergehenden oder nachfolgenden Seiten:
Wie Sie sehen, sehen Sie nichts!
Sofern Sie einen Fixierer nutzen, können Sie auf jeden Fall auch große Flächen mit der Kreide füllen. Das bringt den eigentlichen Leuchteffekt, der die besondere Wirkung erzielt.
Wenn Sie an einer Stelle weniger Fixierer anbringen, dann kann es schon mal zu solchen Schlieren, wie in der Sprechblase hier kommen. Das ist mir aber insgesamt nur auf dieser einen Seite passiert. Vielleicht liegt es auch an der dunklen Farbe, die ich hier gewählt habe.
Und hier folgt der Basteltipp, wenn Sie zu einem Thema mehr sagen möchten. Sicher lässt sich damit noch viel mehr experimentieren.
Die Seite fast komplett aufschneiden, und am oberen Rand die Blätter zusammenkleben.
Bei Bedarf die Prozedur wiederholen. Aber Achtung: Die Seiten müssen auf jeden Fall bei der Präsentation gut geklammert werden.
Für die notwendige Flexibilität in Bezug auf Zeiten oder eine Punktevergabe sorgen Post-it-Notes. Ich habe auf der 1. Seite eine kleine Sammlung dazu angefertigt, auf die ich nach Belieben zugreifen kann.
Ach so:
Die Frage danach, was denn passiert, wenn ich mich verschrieben habe.
Die Antwort:
Herausreißen oder die Seiten zusammenkleben. Dann noch mal zeichnen oder schreiben. Ich habe insgesamt drei Seiten herausgerissen und eine Doppelseite zusammengeklebt. Der Mensch ist nicht fehlerfrei, das passiert. 😉
Wenn Sie jetzt mehr über weitere Inhalte und die Inhalte der anderen Methoden-Projektbücher erfahren wollen, dann müssen Sie sich jetzt wirklich ganz schnell hier oder hier anmelden. 🙂
Sandra Dirks
Sandra Dirks, 1971 geboren, lebt in Braunschweig. Sie arbeitet seit 1998 als Trainerin (unternehmensintern als Ausbildungsleiterin). Seit 2005 als selbständige Trainerin und Autorin. Sie hat zahlreiche Zusatzausbildungen, z.B. Leiten & Beraten von Gruppen, Zertifizierung MBTI, theaterpädagogische Fortbildungen, sowie Schauspiel und Comedy. Sie ist zudem Lehrtrainerin für Accelerated Learning (Aktivierendes Lernen).
Über ihr Unternehmen apprenti, Braunschweig, schult sie Trainer und Mitarbeiter aus Unternehmen, in der Umsetzung aktivierender Methoden mit dem Schwerpunkt „Humor“. Eine Veröffentlichung in diesem Bereich ist bereits in Arbeit.
In ihren Trainings verwendet Sandra Dirks eine einfache, bildhafte und zielgruppengerechte Sprache, angereichert durch viele Beispiele aus der Praxis. Außerdem nutzt sie neben „klassischen“ Aktivierungen auch Witz, Anekdoten, Comedy und theaterpädagogische Elemente. Alle Methoden werden nicht methoden-, sondern ergebnisfixiert eingesetzt. Oft arbeitet sie, sofern sinnvoll, im Tandem – mit dem Comedy-Autor Michael Krieg.
Mehr über Sandra Dirks finden Sie hier.