„Man braucht nicht nur moralische Phantasie, sondern auch soziale Technik. Und die muss man üben.“
Götz Werner, Gründer der dm Märkte

Von Alters her haben Menschen einen Kreis um das Feuer gebildet, um Wissen, Erfahrungen und Geschichten zu teilen und um sich zu organisieren. Der Kreis wurde so zu einem Ort, an dem Menschen zugehört haben, sie gehört wurden und man gemeinsam gedacht und sich organisiert hat.

Christina Baldwin und Ann Linnea entdeckten in ihren Beobachtungen Anfang der 90er Jahre, dass allein durch die Struktur des Kreises Transformation stattfand und Menschen sich verwandelten. Sie wurden zu gemeinsam Lernenden und sich selbst Führenden. Eine neue Kunst des Zuhörens und Sprechens entstand aus der Form des Kreises. Diese frühen Erfahrungen veranlassten Christina Baldwin und Ann Linnea, den alten sozialen Container in eine moderne Sprache und in die Anwendung in Organisationen zu bringen.

The Circle Way wurde so zu einem Konzept, das dem gemeinsamen Erbe der Menschen entspringt. Kreisarbeit existiert als Urform in allen Kulturen und kann kulturübergreifend mit großer Wirkung auf Organisations- und Gesellschaftsebene eingesetzt werden. Bei The Circle Way geht es um Präsenz, Partizipation und Übernahme von Verantwortung. Selbstverwaltung, Gesprächsqualität und effiziente Führung werden gefördert und gestärkt.

3 Prinzipien prägen das Denken und Arbeiten im Kreis:

Rotierende Leitung
Jede Person leistet im Kreis einen Beitrag, indem er / sie phasenweise die Gesprächsleitung, das Protokoll oder die Rolle des Achtgebers des Prozesses übernimmt. Die Aufgabe des Achtgebers ist es, für kurze Pausen zur Refokussierung zu sorgen, wenn z.B. die Intention des Meetings aus dem Blick gerät, oder wenn der respektvolle Umgang miteinander nicht gelebt wird.

Verantwortung teilen
Jede Person im Kreis ist auch verantwortlich für die Ergebnisse und dafür, den Prozess nach besten Kräften und mit ihren kooperativen Fähigkeiten zu unterstützen. Auf diese Weise teilen sich alle die Verantwortung für die Qualität.

Sich auf die Ganzheit verlassen
Dieses Prinzip würdigt die Synergiepotentiale, die entstehen, sobald alle zu einem gemeinsamen Ziel beitragen. Wenn jeder das gemeinsame Ziel erreichen möchte, mehr als dass er / sie persönlich Erfolg haben will, dann entstehen Weisheit, Kreativität und ganz neue Möglichkeiten innerhalb der Gruppe.

Die Prinzipien und die damit verbundenen Praktiken und Vereinbarungen sind der Schlüssel auf dem Weg zu einer Organisation, die Menschen fordert und fördert – aber niemals überfordert.
Für alle, die tiefer in die Meta-Methode The Circle Way einsteigen möchten, bietet unser Kooperationspartner, die Kommunikationslotsen, ein Training dazu an.

Das Basic Bundle

In Zusammenarbeit mit Neuland haben die Kommunikationslotsen die Lotsenkarten „Basic Bundle“ entwickelt. Dieses Bundle besteht aus einem wundervoll gestaltetes Kartenset mit grundlegenden Weisheiten/Wissen für Menschen in Beratung, Führung und Begleitung. Eingehüllt in einem bedruckten Baumwolltuch, das sich als Mitte/Center für die Kreisarbeit eignet. Wenn Sie im Rahmen einer Zusammenkunft zu einem bedeutsamen Dialog einladen und BegleiterIn oder GastgeberIn sind, dann erscheint Ihnen vielleicht ein Stuhl- bzw. Sitzkreis als geeignete Form. Der Kreis ist Ausdruck von Gemeinschaft und geteilter Verantwortung. Die Mitte mit dem kleinen Deckchen, ggf. einer Kerze sowie weiteren nützlichen Tools (Redeobjekt, Zimbeln) und/oder Symbolen hält den Kreis zusammen.

Die 16 Inspirationskarten können Sie auf vielfältige Art und Weise nutzen.
Es bietet sich z. B. an, …
a) die Karten auszulegen und einzeln ziehen zu lassen, um sie dann als Impuls für die Einstiegs- oder Vorstellungsrunde (Check-in) zu nutzen
b) eine Karte für ein bestimmtes Thema vorab auszuwählen, vorzulesen, um dann z. B. als Impuls gemeinsam ins Thema einzusteigen
c) die Karten spontan zur Hilfe zu nehmen, wenn Sie im Kreis oder in der Gruppe auf eine Herausforderung im Prozess stoßen
d) jeweils eine Karte im Monatsrhythmus bzw. im Rhythmus Ihrer Zusammenkunft tiefergehend zu besprechen und die Zeit bis zum nächsten Treffen als Praxiszeit zu verstehen