Neuland bei der internationalen Konferenz der Visual Practitioner

Das “Who is who” der amerikanischen Visual Practitioner-Szene trifft sich einmal im Jahr zur internationalen IFVP-Konferenz. In diesem Jahr feierte die Fachkonferenz ihren 15. Geburtstag und kehrte an den Ort der Erstaustragung zurück: In die San Francisco Bay Area. Neuland war Platin Sponsor dieser Jubiläumsveranstaltung. Vertriebs- und Marketingchef Guido Neuland war persönlich vor Ort Und kehrte mit einer Vielzahl positiver Eindrücke zurück ins heimische Eichenzell.

The Ripple Effects of Visual Practice

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Unter dem Motto „The Ripple Effects of Visual Practice“ trafen sich über 80 „Visualisierer“ aus den USA, Südamerika, Australien und Europa zum professionellen Austausch. Für Einsteiger bot der Pre-Konferenzworkshop „Graphic Recording 101“ einen interessanten Einblick in Methode und handfeste Tipps und Tricks. Lynn Carruthers und Sophia Liang, zwei erfahrene Visual Practitioner leiteten diesen Workshop mit Sachkompetenz, Witz und Charme. Die eigentliche Konferenz, die über drei Tage ging, war angereichert mit inspirierenden Vorträgen der Keynotespeaker und interessanten Workshops aus den Reihen der Verbandsmitglieder.

Was tut ein Visual Facilitator oder Visual Practitioner?

Diese Frage beantwortete sich im weiteren Konferenzverlauf fast von selbst. Denn während Keynotespeaker wie Andrea Saveri, David Sibbet oder Dan Roam durch ihre Vorträge das Auditorium begeistern, stehen am seitlichen Rand des Konferenzraumes die Visualisierer in Warteposition und lauschen den Worten um sie blitzschnell zu gewichten und in aussagekräftige Bilder umzuwandeln. Dabei geht es keineswegs darum, wer das schönste Bild malt. Visualisieren hat nichts mit Kunst zu tun, vielmehr mit bildhaftem Übersetzen.

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Brandy Agerbeck, zweifellos die avantgardistischste Visualisiererin, bringt es mit einem Button, den alle Teilnehmer bekommen auf den Punkt. Darauf steht in dicken Lettern „Content is King“. Und auch Bestseller-Autor Dan Roam, dessen Vortrag am dritten Tag das Publikum zu Standing Ovations hinreißt sagt: „Das beste Bild gewinnt“. Damit meint auch er nicht das schönste Bild, sondern jenes, das es versteht, den Sachverhalt schnell und einfach zu vermitteln.

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Für Neuland beginnt die Konferenz mit einem überraschenden Ansturm auf den Präsentations- und Verkaufsstand im Foyer. Voller Begeisterung widmen sich die Konferenzteilnehmer dem großen Sortiment der Marker, Pastellkreiden, Lernlandkarten und Bikablos. Auch das Novario-Boxensystem findet begeisterte Abnehmer. Das Interesse ist so groß, dass schon am Vormittag des zweiten Tages sämtliche Marker und Pastellkreiden ausverkauft sind. Dabei hatte Neuland zwei Paletten Material ins Visualisierer-Eldorado gesendet.

Erkenntnis nach dem ersten Konferenztag: die Fachanwender schätzen Design und nachhaltige Konzeption der Neuland-Produkte. Nachfüllbarkeit, Langlebigkeit, austauschbare Spitzen und die gut sortierte Farbpalette der Marker sind unschlagbare Argumente.

Wohltuend auch das Lob für die beiden Bikablos, die Neuland in Kooperation mit den Kommunikationslotsen auf den Markt gebracht hat. Auch hier zeigt sich, dass die Konzeption auf den Punkt genau ins Herz der Anwender trifft. Wer in Bruchteilen von Sekunden Wörter in Bilder umwandeln muss, kommt um eine professionelle Bildersammlung nicht herum. Oftmals angereichert mit eigenen Symbolen, Icons und Ideen, die in Skizzenbüchern und auf Karteikarten gesammelt werden.

Die Begründer der Methode

Als klares Highlight des Konferenzbesuchs schätzt Guido Neuland die Anwesenheit der „Eltern“ der Methode ein.

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David Sibbet, Geschäftsführer der international agierenden Grove Consultants, bringt sie alle auf die Bühne und erzählt mit ihnen gemeinsam, wie sie sich in den frühen 70er Jahren trafen, gegenseitig inspirierten um schließlich eine Methode zu begründen, die es verstand, komplexe Sachverhalte in mit Texten ergänzte Bildmetaphern zu übersetzen:

 

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• Geoff Ball vom Stanford Research Institute, der sich mit dem Thema „Group Memory“ beschäftigte.

 

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• Fred Lakin, Produktdesigner, entwickelte Endlospapiervorrichtungen für die Wand und eine magische Markerhalterung, die unserem neuen Colorpad verblüffend ähnelt. Wohl einer der Gründe, warum Sibbet seinen ehemaligen Weggefährten als „The Neuland without the company“ bezeichnet.

 

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• Sandra Florstedt, mit der David Sibbet das Konzept zur Vermarktung des „Group Graphics“ Workshops entwickelte. Auch „I see, what you mean – Empowering through visual language“ entstand in Folge dieser Zusammenarbeit.

 

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• Jennifer Landau, die als Girlscout bereits mit visueller Informationsvermittlung arbeitete und deren Fähigkeiten den jungen Sibbet begeisterten.

 

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• Kristina Woolsey, die in den 70ern als Psychologin im Mulimedia-Lab von Apple daran arbeitete, wie Menschen in der Zukunft zusammen denken können.

 

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• Nancy Margilles, Autorin des Buches „Mapping Inner Space“, die von MindMappings inspiriert, mit der visuellen Arbeit begann und schließlich in die Bay Area zog, wo sich zu dieser Zeit die „visuelle Gemeinde“ versammelt hatte.

 

• Last but not least berichteten die Initiatoren der ersten IFVP-Konferenz vor 15 Jahren Lynn Kearny, Leslie Salmon-Zhu und Susan Kelly, und rundeten so die interessante Geschichtsstunde in Sachen Visual Facilitation ab.

Große Probleme mit simplen Bildern lösen

Schnell wird klar, warum Dan Roam, der Bestseller-Autor seinen Vortrag am dritten Tag hält. Weil das Beste immer zum Schluss kommt.
Dan Roam, Bestseller-Autor aus USA, www.digitalroam.com

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Und der Vortrag des Amerikaners mit dem grün-blauen Hawaii-Hemd ist wirklich das absolute Highlight der Konferenz. Vielleicht auch, weil er „die Nuss geknackt“ hat, das Thema Visualisierung, bzw. visuelle Problemlösung, einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Sein Buch “On the back of the Napkin“ ist in den USA ein echter Bestseller – die London Times wählte es zum „business creativity book of the year“. Er wird von Nachrichtensendern zur „Prime-Time“ eingeladen, um Sachverhalte zu erklären – was er auch stets gerne tut, aber nie ohne einen Marker. Denn er versteht es, mit wenigen Bildern – z. B. auf einer Serviette – etwas ganz klar darzustellen. Dass es dazu keinerlei künstlerisches Talent braucht, betont er immer wieder – auch während des IFVP-Vortrages.

Dan Roam war als Berater für Microsoft, Google, Wal-Mart, Boeing und den US-Senat tätig. Was seinen Erfolg ausmacht, sagt er mit wenigen Worten: „Whoever draws the best picture wins“. Dabei meint er keineswegs ein Kunstwerk, denn wie bei Brandy Agerbeck, so ist auch bei Dan Roam der Inhalt König. Die Zeichnungen erinnern an Kinderzeichnungen, schaffen es aber, sofort klarzumachen, worum es geht. Wer wissen möchte, warum das funktioniert und wie, erfährt es in seinen Büchern. Sie sind mittlerweile auch in deutscher Sprache erschienen und beide im Neuland Sortiment erhältlich.(Link zu Büchern im Shop)

Guido Neuland wird seinem signierten Exemplar einen Ehrenplatz im Bücherregal widmen und von Zeit zu Zeit News von Dan Roam per Internet oder Newsletter an Neuland-Kunden weitergeben – Dan hat ihm versprochen, ihn mit solchen News zu versorgen.

Der nächste Level

30 Jahre nach der „Initialzündung“ ist die Begeisterung für die Methode ungebrochen. Die bis dato größte IFVP-Konferenz in der Geschichte des Verbandes wird von allen Teilnehmern und den Sponsoren als voller Erfolg gewertet und es scheint, als wäre im San Francisco Valley wieder einmal so etwas wie Aufbruchstimmung zu spüren. Für das neue Board – den Vorstand also, melden sich so viele Interessenten, dass die „alten Hasen“ ihr Glück kaum in Worte fassen können.

Sie wollen Technologie nach vorne bringen – einige visualisierten live mit dem iPad – oder aber international für mehr Aufmerksamkeit sorgen. Auch Neuland wird sich weiterhin engagieren. Nicht ohne Grund ist Guido Neuland dem Verband beigetreten und unterstützt das Forum der Visual Practitioner gerne.

 

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Das im Rahmen der Konferenz durchgeführte Gewinnspiel „the Raffle“ sorgt für die letzte interessante Episode dieses Reiseberichtes. Als Hauptpreis gab es eine LW-X mit 4 Elementen, Stativen, Rollengestellen und Endlospapierhaltern zu gewinnen. Viele der anwesenden Amerikaner äußerten großes Interesse, diesen Preis zu gewinnen. Das Losglück aber wollte es, dass ein Engländer gewann. Weil er die Tafel aber im Flugzeug nicht nach Hause transportieren konnte, fand er schließlich einen dankbaren Abnehmer in Lynn Kearny, einer der Mitbegründerinnen der IFVP, die ihm seinen ersten Preis abkaufte. So ging der Plan von Guido Neuland, einen neuen Profi-Anwender im Mutterland der Methode zu gewinnen, doch noch auf. Das Glück geht eben manchmal seltsame Wege.

 

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Weiterführende Links:

Webseite des IFVP: www.ifvp.org
Flickr-Bildershow der Konferenz: www.flickr.com
Video-Blogs von Peter Durand: www.graphicfacilitation.com
Kommunikationslotsen: www.kommunikationslotsen.de