Matthias ist der Gründer von Facilitape. Seit über zehn Jahren nutzt er Tape, um langweilige Workshopräume in kreative Oasen zu verwandeln.

Seit letztem Jahr vermittelt er diese Kunst an andere Trainer*innen. Eine davon ist Franziska Semer, die letztes Jahr in Hamburg seinen Workshop besucht hat. Tape ist seitdem ein fester Bestandteil ihrer Formate und sie hat einen wundervollen Artikel über Facilitape geschrieben. Er bringt Facilitape hervorragend aus frischer Anwenderinnen-Perspektive auf den Punkt:

WORKSHOP ODER KUNST? WIE FACILITAPE EFFEKTIVE FACILITATION BUNTER MACHT

Tape ist nur dazu da, Dinge an der Wand zu befestigen? Definitiv nicht – es kann noch so viel mehr. Es kann eine offene Atmosphäre schaffen, die Neugierde fördert, es kann Struktur geben, es kann zum Co-Facilitator werden. Und vor allem: Es kann einen langweiligen Raum zum echten Kunstwerk machen, das den extra Windstoß in den Segeln für einen grootaardigen Workshop bringt. Auch, wenn Du dich vielleicht fragst, ob wir jetzt endgültig den Verstand verloren haben – lass uns Dir erklären, was es mit Facilitape auf sich hat und Dir zeigen, wie es Workshops lebendig macht.

ART MEETS WORKSHOP: SO FUNKTIONIERT FACILITAPE ALS WERKZEUG

Facilitape ist ebenso einfach wie genial: Du nutzt Tape in verschiedenen Farben und Breiten, um den Raum aktiv in deinen Workshop zu integrieren. Ob kleiner Seminarraum, langweiliger Konferenzraum oder offene Bürofläche – das Tape wird zu deiner Co-Faciliator*in und hilft Dir dabei, deinen Workshop zu strukturieren. Denn die Raumgestaltung nimmt maßgeblich Einfluss auf den Erfolg eines Workshops. Räume…

  • bieten Möglichkeiten zur Visualisierung.
  • schaffen Freiheit zum Denken und Lernen.
  • beeinflussen die Atmosphäre des gesamten Workshops.

Mit Facilitape entsteht also ein Werkzeug, das nicht nur deinen Methodenbüddel bunter macht, sondern auch ermöglicht, den Raum aktiv in den Workshop zu integrieren – zum Beispiel mit Begrüßungen, Check-In Stationen oder als Ersatz für die Canvas aus Papier

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Diesen Mehrwert können deine Workshops durch Facilitape erleben:

  • Langfristige Motivation: Die Arbeitsergebnisse des Workshops können nach der Veranstaltung hängen bleiben oder fotografiert werden, sodass die Crew sie langfristig zur Motivation ansehen kann.
  • Zugängliches Medium: Die Hemmungen für die Teilgebenden sind beim Einsatz von Tape besonders gering. Es benötigt kaum Erklärung in der Anwendung und jeder kann seiner*ihrer Kreativität freien Lauf lassen.
  • Visualisierung von Ergebnissen: Arbeitsergebnisse haben eine deutlich höhere Chance auf Verinnerlichung und erfolgreiche Umsetzung in der Crew, wenn sie visuell dargestellt werden. Mit buntem Tape lassen sich die unterschiedlichsten Manöver visualisieren.
  • Entfesselnd: Die wenigsten Teilgebenden haben bereits buntes Tape in Workshops oder Meetings gesehen. Die bunte Raumgestaltung, aber auch die interaktiven Einsatzmöglichkeiten fördern die Neugierde und Offenheit.
  • Schafft Struktur: Du kannst Tape dafür nutzen, deinem Workshop einen roten Faden – oder einen roten Klebestreifen – zu verleihen. Die einzelnen Manöver des Workshops kannst Du räumlich durch Tape verbinden und mit verschiedenen Farben die einzelnen Zwischenhäfen visualisieren.
  • Teilgebende sind präsenter: Zugängliche Werkzeuge und Methoden, die die Neugierde und Kreativität fördern, sorgen häufig dafür, dass Teilgebende im Workshop präsenter sind und sich aktiver einbringen.
  • Methoden werden für Teilgebende greifbar: Tape bildet einzelne Zwischenhäfen oder Aufgaben visuell ab und macht damit die Struktur des Tages sowie die geplanten Manöver physisch greifbar. Das erhöht Verständnis und Akzeptanz in der Crew.

WER STECKT EIGENTLICH HINTER FACILITAPE?

Matthias Lenssen ist der kreative Kopf hinter Facilitape. Mit seinem Grundsatz „Visual Facilitation meets Tape Art“ bringt er das bunte Tool in die Workshop- und Arbeitswelt. Mit seinem spielerischen Tool hat er erst kürzlich die Goldene Eule des Europäischen Trainingspreises 2024 in der Kategorie „Tools für Trainings und Co.“ gewonnen.

In eigenen Workshops zeigt er Crews und Facilitator*innen die Magie vom Taping und bietet so kreative Gestaltungsmöglichkeiten für Veranstaltungen.Eine seiner wichtigsten Herausforderungen: die Frage der Nachhaltigkeit von Tape. Noch ist kein Hersteller von nachhaltigem Tape gefunden, aber mit der Wiederverwendung wiederkehrender Elemente kann der Materialmüll zumindest verringert werden.

ANWENDUNGSBEISPIELE: SO KANN FACILITAPE IM WORKSHOP EINGESETZT WERDEN

Buntes Tape im Seminarraum sieht cool aus und schafft einen Wow-Moment – aber wie kannst Du es aktiv für die Workshop Gestaltung einsetzen? Wir haben einige Ideen zusammengestellt, die Crews zum Staunen bringen, während sie einen kreativen Arbeitsraum schaffen.

COLORCODING

Tape gibt es in unterschiedlichen Farben und Breiten. Vor allem die Farben kannst du einsetzen, um deinem Workshop mehr Struktur zu verleihen. Beginne beispielsweise mit einer pinken Begrüßung, die zum grünen ersten Manöver übergeht, das am Vormittag stattfindet. Am Nachmittag geht es weiter zum gelben zweiten Manöver, bis der Check-out mit blauem Tape gestaltet ist. Statt einzelner Manöver kannst Du auch die Crew farblich in verschiedene Gruppen einteilen.

RAUMGESTALTUNG

Flipcharts, große Canvas oder Whiteboards kennt inzwischen jede*r. Statt Ergebnisse auf langweiligem weißen Untergrund festzuhalten, kannst Du bunte Bereiche an die Wand tapen, in denen Ergebnisse auf Post-Its® festgehalten werden können. Dabei stehen Dir weit mehr als nur die Tische im Raum zur Verfügung – verwandle Wände, Fenster und Türen in Bestandteile deines Workshops und mache so den Raum zur Co-Facilitator*in.

STORYTELLING

Du möchtest deinen Workshop wie eine gemeinsame Reise gestalten, die die Crew gemeinsam meistert? Auch hier wird das bunte Tape zur wichtigen Hilfe. Stelle die einzelnen Bestandteile der Reise ganz einfach bildlich dar und mache so jedes Manöver noch greifbarer. Möchte deine Crew ihre Zukunftsvorstellungen und eine gemeinsame Vision erarbeiten, befindet sie sich beispielsweise gemeinsam im Segelschiff.

Jetzt dürfen die Crewmitglieder*innen verschiedene Fragen beantworten und ihre Antworten in den Bestandteilen ihrer Reise vermerken:

  • Wind im Segel: Was läuft aktuell gut?
  • Anker: Was hält uns zurück?
  • Eisberg: Welchen Hindernissen und Risiken sehen wir uns gegenüber?
  • Leuchtturm: Wie sieht unser Zielhafen aus?

Statt anhand trockener Fragen eine Vision zu erarbeiten und den Weg dorthin zu gestalten, bestreitet die Crew ihre ganz eigene Fahrt auf hoher See, überwindet dabei Hindernisse und findet heraus, wie sie gemeinsam an einem Strang zieht, um zum Zielhafen zu gelangen.

GIMMICKS FÜR KREATIVEN SPASS

Das bunte Tape ist nicht nur zum Arbeiten und Lernen, sondern auch zum Spaß haben gedacht. Richte zum Beispiel einen Selfie-Spot ein, mit dem die Teilgebenden das Tape kennenlernen und erste Berührungspunkte selbst gestalten können.

4 TIPPS FÜR DEN EINSATZ VON FACILITAPE

Dich hat das Tape-Fieber gepackt und Du möchtest am liebsten direkt mit einer Tasche voll mit bunten Tape-Rollen in den nächsten Workshop starten? Dann haben wir hier noch 4 Tipps für Dich, die deinem Workshop Wind in den Segeln verleihen und ihn zum echten Erlebnis für deine Teilgebenden macht:

  • Bereite den Raum vor: Die größte Herausforderung an Facilitape ist wahrscheinlich der erhöhte Zeitaufwand für die Vorbereitung des Raums. Wenn Du bereits im Vorfeld weißt, dass Tape zum Einsatz kommen soll, frage nach, ob Du bereits einen Tag früher oder mindestens einige Stunden vor dem Workshop in den Raum gelangen kannst, um ihn in Ruhe vorzubereiten.
  • Bereite Motive vor: Damit Du in der Vorbereitungszeit direkt loslegen kannst, überlegst Du dir am besten schon zu Hause, welche Motive du tapen möchtest. Du kannst beispielsweise mit einer gedruckten Vorlage arbeiten, die du in passender Schrift erstellt hast oder Skizzen von deinen gewünschten Motiven anfertigen. Das spart Zeit und nimmt den Druck heraus, von jetzt auf gleich kreativ zu sein.
  • Berücksichtige die Wände: Mit Facilitape wird der Raum deines Workshops zur Co-Facilitator*in. Das gibt Dir einerseits Freiheit und unzählige Gestaltungsoptionen, bringt aber andererseits auch einen wichtigen Punkt mit, den es zu berücksichtigen gilt: die Wände. Achte darauf, dass du Tape nutzt, das sich gut von Oberflächen entfernen lässt und teste das Tape am besten im Vorfeld an einer unauffälligen Stelle.
  • Mache dir die Tape-Vielfalt zunutze: Tape gibt es in den unterschiedlichsten Farben und Breiten. Statte deine Tasche im Vorfeld mit einer Auswahl verschiedener Tapes aus und nutze ihre Vielfalt, um deinen Raum zu einem bunten, kreativen und inspirierenden Erlebnis zu machen.

NEUGIERDE, OFFENHEIT, FARBE – FACILITAPE SCHAFFT BUNTE UND KREATIVE LERNRÄUME FÜR CREWS ALLER ARTEN

Kreative Denkanstöße, durchdachte Provokation oder unterstützende Inspiration – Tape kann so viel mehr als nur Dinge an Wänden zu befestigen. Es sorgt dafür, dass der Raum deines Workshops zur Co-Facilitator*in wird und Dir dabei hilft, eine offene Atmosphäre zu gestalten, Themen hervorzuheben und deinem Workshop eine Struktur mit rotem Klebestreifen zu verleihen. Statt langweiliger weißer Flipcharts in lieblosen Seminarräumen gestaltest Du mit buntem Tape einen Workshop, der zum echten Erlebnis für deine Teilgebenden wird. So bleibt nicht nur der Workshop selbst, sondern auch seine Ergebnisse und die gemeinsame Reise hin zum Zielhafen in positiver Erinnerung.

Mit freundlichem Dank an:
Franziska Semer, von der wir den Orginal Blogpost übernommen haben: https://www.empulse.rocks/facilitape/
Fotos: Franziska Semer und Fabian Siefert