Handgezeichnetes steht in Business und Workshop aktuell hoch im Kurs

Hier gilt sowohl für Lehrende und Lernende, dass kleine Zeichnungen den Lernprozess positiv beeinflussen. Graphic Recordings begleiten Gruppenprozesse und Veranstaltungen, mit Sketchnotes halten die Lernenden jeder für sich die eigenen Erkenntnisse fest.

Zum Einstieg in das Thema gibt es hier ein sehr inspirierendes Video aus einem TED-Talk mit Sunny Brown.

Immer mehr Branchen entdecken, dass es eine gute Sache ist, komplexe Sachverhalte mit Hilfe kleiner Zeichnungen zu vermitteln. An einigen Stellen klinken sich die Vertreter der Lehre an Hochschulen und ihre Studenten auch mit ein.

Doch wo sind die kleinen Lerner, die aus Grundschule und Sekundarstufe 1?

„Man müsste doch hier anfangen.“, hört man es immer häufiger von Lehrern, Eltern und Experten.

Wenn man zum Thema recherchiert, dann findet man in erster Linie Ideen, mit denen die Lehrer die eigenen Visualisierungen oder Tafelbilder optimieren können. Das ist schon mal ein guter Schritt. Noch besser wäre es, das Thema so an die Schulen zu bringen, dass die Schüler selbst aktiv werden und ihren eigenen Lernprozess auf diese Weise selbst in die Hand nehmen.

Wäre es nicht wunderbar, wenn die Schüler die Bildsprache lernen, um Lerninhalte besser zu verstehen oder aufzunehmen? Das soll sie insbesondere dabei unterstützen, Prozesse und komplexe Situationen besser zu durchdringen.

„Jeder soll es sich zutrauen!“, sagt Nina Neef, die zu diesem Thema schon sehr aktiv ist und auf ihrem YouTube-Kanal dazu aufruft, sich mit kleinen Zeichnungen an Wissensthemen zu versuchen.

Nina Neef möchte jeden ermutigen, seine Potentiale zu entfalten. Insbesondere Frauen und Jugendliche liegen ihr am Herzen. Sie lehrte an der Hochschule für Wirtschaft und Recht und unterstützt seit 2015 den ACT e.V., Theaterprojekte zur Selbstermächtigung in Berlin.

„Jemand, der an Dich glaubt, kann Dein Leben entscheidend beeinflussen. Ich hatte das Glück, solchen Mutmacher-Menschen zu begegnen und möchte das von Herzen weitergeben.“
Mehr unter: Nina Neef

„Jeder soll Zugang dazu haben und erfahren, wie das mit dem Visualisieren funktioniert. Deshalb habe ich angefangen, diese kleinen Videos zu erstellen. Die Ideen aus dem Graphic Recording und Sketchnoting, die ich dort zusammengestellt habe, sollten zunächst meinen Studenten helfen, sich selbst einen Überblick zu verschaffen, um sich den Lernstoff besser anzueignen.“

Nina Neef kommt ursprünglich aus dem Marketing und der Umgang mit Bildern, auch der Ausdruck über Bilder ist für sie ganz selbstverständlich. Erst als Dozentin hat sie gemerkt, dass das keine Selbstverständlichkeit ist, weil es den Studenten sehr schwer fällt, Informationen mit Bildern anzureichern, um komplexe Sachverhalte besser zu verstehen.

Visualisieren ist für sie die Übersetzung komplexer Themen. Es hilft, elitäres Wissen allen zugänglich zu machen. Über das Zeichnen findet Ermächtigung statt. Das Übersetzen in Bilder führt zum Verständnis.

„Das Zeichnen setzt außerdem Emotionen frei“, erklärt sie weiter, „es tut der Seele gut und berührt die Menschen. Alle Menschen. DAS ist für mich Inklusion, denn die Bildsprache integriert alle. Bildsprache ist universell.“

Sie bringt ihre eigene Erfahrung aus Kindertagen ein: „Malen ist für mich die Welt in Ordnung zu bringen!“

Für Nina bedeutet das, etwas zu ordnen und zu begreifen. Wenn man es aufgezeichnet hat, dann ist es da, auf dem Blatt, man kann es verstehen und wenn man etwas Bekanntes sieht, dann beruhigt das.“ Leuchtet ein und klingt gut, besonders für Themen, die den Schülern nicht so leicht von der Hand gehen.

„Wenn ich das als Bild erfassen kann, dann ist es ungefährlich und begreifbar.“ – Klingt logisch!

Ebenso ist es mit Lernzusammenhängen komplexer Lerninhalte. Warum soll man sich davon nicht einfach ein Bild machen?

Die Eintrittsschwelle ist gering: es braucht ein Blatt Papier und einen Stift. Aber mit schönen Materialien macht es einfach mehr Spaß. Hier kommen die vielen Marker ins Spiel, mit denen die Schüler sich ordentlich austoben können.
Das gilt nicht nur für den Kunstunterricht, das gilt insbesondere für alle anderen Fächer, in denen es etwas zu lernen und zu verstehen gibt.

„Mit meiner Arbeit möchte ich insbesondere die Lehrer ins Boot holen, weil sie einen so enormen Einfluss auf das Leben unserer Kinder haben.“

Was ich mir wünsche?

„Wenn dieser Blogartikel hier ganz viele Lehrer antriggert, sich auf das Visualisieren mit Kindern einzulassen, dann finde ich das mega!“

Mein super Spezialtipp für den Fall, dass Lehrer jetzt ganz spontan Inspiration suchen:

„Die Sketchnote-Bücher von Mike Rohde. Hier findet man ein komplettes bewährtes Konzept, mit dem man sofort loslegen kann.“

Übrigens:

Wer ein umfassendes Nachschlagewerk sucht, sollte sich Bikablo® näher anschauen. Hier ist der Name Programm, denn Bikablo liefert einen umfassenden Bild Karten Block – eine Sammlung aller Symbole und Bilder für das Lernen und Anwenden von Visualisierung.

Auch Bibi Rosa möchte, dass Kinder nicht mit dem Zeichnen aufhören. Aber wer ist eigentlich Bibi Rosa?

Photocredit: Bibi Rosa – Fotografin: Rebecca Meyer

Sie findet, dass die Fähigkeit zum Zeichnen zum Leben und zur Kommunikation dazu gehört. Kinder brauchen einen Werkzeugkoffer an Methoden, mit denen sie sich ausdrücken können und da zählt die Visualisierung definitiv dazu. Zuhören, Verarbeiten, Aufzeichnen.

„Toll wäre es, wenn Kinder ab der ersten Klasse lernen würden, mit einfachen Symbolen, Schrift und wenigen Farben im großen Format Inhalte für sich und andere verarbeiten zu lernen. Derzeit ist es so, dass Kinder irgendwann im Alter von 8-9 Jahren mit dem Zeichnen aufhören, weil es in der Schule nicht mehr gefördert oder auch gefordert wird.“

Hinter Bibi Rosa steckt Sandra Bach, sie arbeitet seit 8 Jahren selbständig in Weimar und wohnt auch dort.
Ausgebildet ist sie als Kommunikationsdesignerin, Moderatorin und Businesstrainerin und gibt seit 15 Jahren Workshops, Weiterbildungen und Trainings für Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Bereich Comiczeichnen, Flipchartgestaltung und generell Visualisieren.

Ihr Herzensprojekt hat sie Bibi Rosa getauft. So, wie die weibliche Form von Bob Ross, der Maler. Nur im Hier und Jetzt verankert, aber visuell ähnlich schräg.

„Der Auslöser des Projektes war, dass ich die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung in Sachsen-Anhalt über 2 Jahre im Programm LiGa – Lernen im Ganztag mit dem Schwerpunkt „Digital vernetztes Lernen“ mit Graphic Recording begleitet habe. Der Input war immens und die Einsicht, dass es mehr Produkte geben muss, die mit einfachen Mitteln, wirkungsvoll die Kinder im digitalen Zeitalter begleiten und sie zu kompetenten Erwachsenen heranwachsen lässt. Durch meine langjährige Erfahrung im Bereich Visualisieren dachte ich: Krass, das wäre so einfach, wenn das alle von Anfang an Lernen würden. Auf einfache und wirkungsvolle Strategien stehe ich total.“

Bibi Rosa tüftelt daran, wie sich Lehrer und Kinder auf Augenhöhe gemeinsam auf die visuelle Lernreise durch ihre Unterrichtsinhalte begeben können.

Photocredit: Bibi Rosa – Fotografin: Rebecca Meyer

Ein paar der ganz einfachen Grundregeln hierbei sind:

1.) Zuerst analog, dann auch digital.

2.) Wenig Farben und deren Möglichkeiten entdecken.

3.) Symbole und deren Bedeutung im eigenen Kontext erforschen und bestimmen.

4.) Schön und hässlich gibt es nicht, sondern nur: Erkennbar oder nicht.

5.) Anerkennen, dass jeder anders denkt und wahrnimmt.

Was ich mir wünsche?

„Bibi Rosa fände es richtig toll, analog und digital Produkte für Lehrende und Lernende zu entwickeln. Diese sollen für den Unterricht und für verschiedene Kompetenzbereiche ausgerichtet und natürlich auch altersgerecht angelegt sein.“

Mein Praxistipp für den Schuleinsatz:

Was schon mal richtig gut funktioniert sind die tollen Stifte von Neuland, vom Neuland No.One® ArtMarker bis hin zum Neuland BigOne® – die haben definitiv ihren Praxistest bestanden.

Photocredit: Bibi Rosa – Fotografin: Rebecca Meyer

Mehr zu Bibi Rosa erfährst du hier.

Pssst! Kennst du schon unseren TopChart? Das preiswerte Tisch-FlipChart, aus hochwertigem Displaykarton. Wie gemacht, für die Arbeit mit Schülern, zum selbst dekorieren, und für den flexiblen oder mobilen Einsatz.

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